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„Das brauchst du gar nicht erst zu versuchen“

02 Apr

Mit dem Marketing ist das ja so eine Sache. Die meisten Freiberufler sehen darin eher ein notwendiges Übel, machen halbherzig etwas, von dem „alle“ sagen, dass es am meisten bringt, oder drücken sich gleich ganz davor.

Zugegeben, mir ging es lange auch so. Mein Marketing beschränkte sich mehr oder weniger auf Einträge auf verschiedenen Übersetzer-Portalen und Bewerbungen auf dort ausgeschriebene Aufträge. Eine ganze Weile reichte das auch, aber wenn man an richtig gut bezahlte und/oder interessante Jobs kommen möchte, muss man sich eben doch mehr reinhängen.

Zumindest auf dem Buchsektor hatte ich dabei jetzt schon zum dritten Mal Erfolg mit Strategien, von denen häufig aus durchaus berufenem Munde eher abgeraten wird, weil es „keinen Sinn hätte“: Aus einer Akquiserunde auf der Frankfurter Buchmesse 2009 entstanden im Laufe des folgenden Jahres zwei Aufträge (und mehrere Folgeaufträge), auf die Blindbewerbung mit Arbeitsproben bei verschiedenen Kinderbuchverlagen meldete sich u. a. ein Verlag gleich mit einem Projekt (und dann Folgeprojekt), auf acht Blindbewerbungen bei Naturbuchverlagen bekam ich innerhalb kürzester Zeit vier positive Rückmeldungen inklusive eines kleinen Projekts.

Glück gehabt? Sicher auch. Ganz bestimmt sind die rund 60 Titel, die ich schon übersetzt habe, auch eine gute Referenz. Aber vor allem habe ich festgestellt: Funktionieren tut das, was authentisch ist. Ich habe vorher viel Mühe darauf verwendet, die richtigen Ansprechpartner zu finden, habe keine 08/15-Massenbewerbung verschickt, sondern persönliche Anschreiben, und offenbar konnte ich gut vermitteln, dass ich richtig, richtig gern für sie arbeiten würde.

Ich kenne auch einen Kollegen, der gern Kaltakquise macht (ja! Gibt es!) und damit Erfolg hat. Wichtig ist, dass man dahintersteht, dass einem die gewählte Form des Marketings nicht eigentlich peinlich ist, denn das überträgt sich. Mein Tipp: Findet etwas, das zu euch passt, und lasst euch nicht einreden, das brauche man gar nicht erst zu versuchen. Vielleicht ist gerade das perfekt für euch.

(300 Wörter)

 

5 Antworten zu “„Das brauchst du gar nicht erst zu versuchen“

  1. Gabriel

    2. April 2012 at 15:24

    Hast du denn auch über deinen Blog eigentlich Aufträge erhalten? Heutzutage gibt es ja in allen Sparten Fachleute, die sich durch einen guten Blog, wie deinen, so richtig einen Namen machen und dadurch dann auch Aufträge erhalten. Funktioniert das für dich? Oder hast du eigentlich nur Kollegen als Leser? Aber auch unter Kollegen könnte ich mir schon vorstellen, dass dir ein Leser möglicherweise einen Auftrag zuschanzt, oder?

     
    • frenja

      2. April 2012 at 15:37

      Neulich kam tatsächlich eine Anfrage von jemandem, der über mein Blog kam, das war aber das erste Mal. Über KollegInnen habe ich tatsächlich häufiger schöne Aufträge bekommen, seit ich auf Twitter bin, aber das ist für mich nur ein schöner Nebeneffekt. Wenn ich mein Blog direkt als Marketing-Instrument einsetzen wollte, müsste ich die Beiträge auf meine potenziellen Kunden zuschneiden, und das tue ich bisher nicht. Aber es lässt sich natürlich nicht ausschließen, dass trotzdem mal jemand drüber stolpert und auf diesem Weg zu mir findet. 🙂

       
  2. mdm4

    20. April 2012 at 12:48

    Reblogged this on mdm4.

     
  3. Valerij Tomarenko

    3. Mai 2012 at 13:42

    netter Blogbeitrag, wie immer… Hat mich zu eigenen Ausführungen zum Thema Marketing inspiriert: http://www.tomarenko.de/Blog bzw. http://tomarenko.com

    Im Nachhinein fällt mir ein, dass ich auch das Wort Umtüter hätte gut gebrauchen können, aber egal, nächstes Mal

     
    • frenja

      3. Mai 2012 at 14:20

      Danke, Valerij. (Obwohl, du weißt schon, dass „nett“ die kleine Schwester von … na ja, lassen wir das.) Interessanter Post da drüben! 🙂

       

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