Ich habe ein neues, subversives Hobby. Und das kam so:
Neulich klickte ich in einem Blog auf einen verlinkten Buchtitel, ein populärwissenschaftliches Fachbuch. Ich landete natürlich auf Amazon und suchte nach weiteren Informationen über das Buch. Inhaltsangabe, Rezensionen, Originaltitel … alles da. Nur die beiden Übersetzer waren nicht aufgeführt. Das ärgerte mich, weil ich immer neugierig bin, wer beispielsweise ähnliche Bücher wie ich übersetzt, und ob ich sie oder ihn vielleicht kenne.
Da bei diesem Titel ein „Blick ins Buch“ möglich war, sah ich im Impressum nach. Und dann beschloss ich, den Missstand zu beheben, und klickte unter den Buchdaten auf „Produktinformationen aktualisieren“. Da kann man nämlich u. a. den Namen eines weiteren Autors oder eben auch der Übersetzerin eingeben, sofern man ein Konto bei Amazon hat. Bisher habe ich das immer nur bei meinen eigenen Büchern gemacht, aber warum eigentlich nicht auch anderen KollegInnen was Gutes tun?
Jetzt halte ich immer die Augen offen, wenn ich auf Amazon herumstöbere (kaufen mag ich da ja schon länger nicht mehr, aber zum Stöbern ist es doch sehr praktisch). Kommt mir ein Buch unter, das eindeutig übersetzt ist, den Übersetzer/die Übersetzerin aber nicht aufführt, korrigiere ich das. Ich bin nämlich genau wie Isabel Bogdan und zahllose andere KollegInnen der Meinung, dass Übersetzer endlich sichtbarer werden müssen.
Na, wer macht mit?
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