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Mein neues Hobby

13 Nov

Ich habe ein neues, subversives Hobby. Und das kam so:

Neulich klickte ich in einem Blog auf einen verlinkten Buchtitel, ein populärwissenschaftliches Fachbuch. Ich landete natürlich auf Amazon und suchte nach weiteren Informationen über das Buch. Inhaltsangabe, Rezensionen, Originaltitel … alles da. Nur die beiden Übersetzer waren nicht aufgeführt. Das ärgerte mich, weil ich immer neugierig bin, wer beispielsweise ähnliche Bücher wie ich übersetzt, und ob ich sie oder ihn vielleicht kenne.

Da bei diesem Titel ein „Blick ins Buch“ möglich war, sah ich im Impressum nach. Und dann beschloss ich, den Missstand zu beheben, und klickte unter den Buchdaten auf „Produktinformationen aktualisieren“. Da kann man nämlich u. a. den Namen eines weiteren Autors oder eben auch der Übersetzerin eingeben, sofern man ein Konto bei Amazon hat. Bisher habe ich das immer nur bei meinen eigenen Büchern gemacht, aber warum eigentlich nicht auch anderen KollegInnen was Gutes tun?

Jetzt halte ich immer die Augen offen, wenn ich auf Amazon herumstöbere (kaufen mag ich da ja schon länger nicht mehr, aber zum Stöbern ist es doch sehr praktisch). Kommt mir ein Buch unter, das eindeutig übersetzt ist, den Übersetzer/die Übersetzerin aber nicht aufführt, korrigiere ich das. Ich bin nämlich genau wie Isabel Bogdan und zahllose andere KollegInnen der Meinung, dass Übersetzer endlich sichtbarer werden müssen.

Na, wer macht mit?

(218 Wörter)

 
11 Kommentare

Verfasst von - 13. November 2012 in Alltag, Übersetzerinnenalltag, Sprache

 

11 Antworten zu “Mein neues Hobby

  1. Franziska

    13. November 2012 at 12:17

    An sich ein hervorragender Gedanke, Susanne – aber ich frage mich gerade, ob die betreffenden Übersetzer das überhaupt möchten?! Ich habe vor Urzeiten mit Kommilitonen für einen Tagungsband übersetzt und der Herausgeber wollte uns namentlich nennen, meine Kollegen wollten das allerdings nicht…

     
    • frenja

      13. November 2012 at 12:31

      Nanu? Das kann ich ja nun gar nicht nachvollziehen, aber nun ja, die Welt ist bunt. Wenn der Übersetzer allerdings im Impressum steht, gehe ich davon aus, dass er nichts dagegen hat, im Zusammenhang mit dem Buch erwähnt zu werden. 😉

       
  2. Isabel Bogdan

    13. November 2012 at 12:45

    Aber hallo! Übersetzer sind Urheber, und wenn sie nicht genannt werden möchten, dann veröffentlichen sie unter Pseudonym. Vielleicht ist ein Tagungsband noch mal was Spezielles, keine Ahnung.
    Ich möchte ja auch als Leserin bitte vorher wissen, wessen Deutsch ich da kaufen soll.

    Mir jucken immer die Finger, wenn in den Verlagswerbungen auf Facebook Bücher ohne Übersetzernamen angekündigt werden. „Jetzt bei uns auf Deutsch erschienen!“ Janee, die sind ja nicht „erschienen“. Da hat jemand hart dran gearbeitet! Ich suche immer noch noch einer Formulierung, mit der man darauf hinweisen kann, dass der Übersetzername fehlt, ohne allzu schnippisch zu klingen. „Ach, der schreibt auf Deutsch?“ Da muss man schon aufpassen, dass man nicht zur Oberzicke wird.

     
    • frenja

      13. November 2012 at 12:55

      Geht mir genauso! Und das freundliche „Und wer hat es übersetzt?“ klingt viel zu brav. Trotzdem, steter Tropfen und so …

       
    • oilbert@gmx.de

      24. November 2012 at 00:06

      Kann man so oder so sehen. Als Übersetzer achte ich darauf, dass bei „meinen“ Titeln ich als Übersetzer geführt werde. Es kann aber immer Gründe geben, warum der Übersetzer, oder andere mit dem Einverständnis des Übersetzers, bei Amazon etc nicht genannt werden will. Man sollte sich immer an die altherbegrachte Maxime halten – man weiss ja nie, warum einer tut oder nicht tut, was er tut oder nicht tut. Wenn Ihr den/die Übersetzer/in kennt, kontaktiert ihn/sie direkt und weist auf die Möglichkeiten hin, oder schreibt dem Verlag.

       
      • frenja

        24. November 2012 at 11:59

        Ich sehe das anders. Wie schon weiter oben geschrieben, wenn der Übersetzer offen im Impressum steht (und nur dann – und wenn „Blick ins Buch“ aktiviert ist – kann ich ja den Namen überhaupt eruieren), dann gehe ich davon aus, dass er ein Interesse daran hat, als Urheber genannt zu werden. Möchte er das nicht, hat er im Vorfeld mit dem Verlag vereinbart, seinen Namen nicht im Impressum zu nennen, oder aber er schreibt unter Pseudonym. Ich kann mir beim besten Willen keine Kollegin vorstellen, die namentlich im Buch in Erscheinung tritt und dann einfach hofft, es merkt keiner.

         
  3. Francisco Kuhlmann (@FranciscoWHV)

    13. November 2012 at 13:05

    Gute Aktion – kommt gleich auf meine To-Do-Liste!

     
  4. A Hacklaender

    13. November 2012 at 13:06

    Ich schließe mich an. Habe bis jetzt auch nur meine eigenen Einträge bei Amazon aktualisiert, aber stimmt schon, warum nicht auch bei anderen?!

     
  5. Miriam

    13. November 2012 at 15:46

    Tolle Aktion! Ich habe gleich mal das von uns gemeinsam übersetzte Handbuch zur Selbsthilfe aktualisiert. Mal sehen, ob es klappt!

     
    • frenja

      13. November 2012 at 16:36

      Hast du ein Foto vom Impressum hochgeladen? Irgendeinen Nachweis brauchen die ja schließlich. Bin gespannt!

       
  6. Miriam

    13. November 2012 at 17:47

    Klar hab ich!

     

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