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Archiv der Kategorie: Uncategorized

Die geheime Mission der Bärchentiere

Letzte Woche saß ich an der Übersetzung eines wundervollen Buchs über Bionik. In einem Kapitel ging es um Tardigrada, die im Deutschen auch den schönen Namen „Bärtierchen“ tragen, weil sie unter dem Mikroskop genau so aussehen. Höchst faszinierende Wesen im Übrigen, die sich monate-, ja jahrelang in einen todesähnlichen Zustand versetzen können, um nicht auszutrocknen. „Kryptobiose“ heißt das. Legt man sie in Wasser, wachen sie schwupps! wieder auf und gehen ihrer Wege, als sei nichts gewesen.

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Bild: Schokraie E, Warnken U, Hotz-Wagenblatt A, Grohme MA, Hengherr S, et al. (2012)

Jedenfalls können sich die kleinen Bärchen nicht nur selbst in den Stand-by-Modus versetzen, sondern auch schadlos die 1000-fache Röntgenstrahlung überstehen, die man einem Säugetier zumuten dürfte, und überleben sogar im Vakuum des Weltraums. Dazu gab es mal einen Versuch, in dem die Tierchen in den Orbit gebracht wurden. Als ich das jedoch recherchierte, konnte ich so gut wie nichts dazu finden, jedenfalls keine seriösen Quellen.

Sofort nahmen dubiose Verschwörungstheorien in meinem Kopf Gestalt an. War es vielleicht ein Geheimprojekt gewesen? Man spekuliert ja seither darüber, ob die Tardigrada nicht sowieso außerirdischen Ursprungs sind, da ja nun bewiesen ist, dass sie im All überleben können. Dürfen diese Informationen etwa nicht an die Öffentlichkeit? Was ist da los?

Und dann sah ich noch mal genauer hin und entdeckte, dass ich nach „Bärchentieren“ gesucht hatte statt nach „Bärtierchen“. Schade, doch keine Verschwörung aufgedeckt.

Übrigens hieß die Mission TARDIS („Tardigrades In Space“). Es muss so cool sein, bei der Arbeit ab und zu hochoffiziell den inneren Nerd von der Leine lassen zu dürfen! Wenn ich nicht eh schon den besten Beruf der Welt hätte, wäre ich fast neidisch.

(260 Wörter)

 
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Verfasst von - 17. Februar 2016 in Uncategorized

 

Neujahrsputz

Hallo?

Liest hier überhaupt noch jemand mit?

Ich könnte es niemandem verdenken, der es inzwischen aufgegeben hat, hier nach neuen Beiträgen zu schauen. Zu lange ist mein letzter Artikel her, und auch davor klaffte ja schon eine gewaltige Lücke.

Im letzten Oktober lernte ich auf der TriKonf meinen reizenden Kollegen Fabio Said kennen, dessen Blog „Fidus Interpres“ ich immer sehr gern gelesen habe. Vor einigen Jahren gab er es zur großen Bestürzung vieler KollegInnen auf, weil es ihn schlicht zu viel Zeit kostete, wie er mir anvertraute. „Du bloggst ja auch nicht mehr, nicht?“, sagte er dann zu mir.

Das saß. Wieso, natürlich blogge ich noch! Na gut, der letzte Artikel ist schon eine ganze Weile her, aber deswegen habe ich doch nicht gleich aufgehört! Oder etwa doch?

Im letzten Jahr habe ich mir dank eines Stipendiums des Deutschen Übersetzerfonds einige Weiterbildungskurse gegönnt, für die ich mir sonst nicht die Zeit und das Geld genommen hätte. (Was ich 2015 sonst noch so getrieben habe, erzähle ich lieber in einem eigenen Beitrag – Geduld!) Darunter war auch ein zweitägiger Workshop zum Kreativen Schreiben. Nein, ich habe keinen Roman in der Schublade und auch keine entsprechenden Ambitionen. Aber ich schreibe gern, das haben mir diese zwei intensiven Tage deutlich gemacht, und das Schreiben fehlt mir.

Wenn die Pause lang genug ist, wird paradoxerweise die Hemmschwelle immer höher, mal wieder einen neuen Artikel zu veröffentlichen. Man kommt aus der Gewohnheit raus, schnell etwas aufzuschreiben, das einem durch den Kopf geht, und wenn man nachdenkt, fällt einem kein Thema ein. Konstant ist nur das schlechte Gewissen.

Doch in der Weihnachtspause packte es mich dann doch plötzlich wieder. Mit dem Bloggen ist es bei mir vermutlich so wie mit dem Laufen: Nicht lange nachdenken, einfach machen.

Und da bin ich wieder. 🙂

(294 Wörter)

 
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Verfasst von - 19. Januar 2016 in Uncategorized

 

Jahresrückblick 2012

Ich liebe den Jahresrückblick, den WordPress jedes Jahr für den mehr oder weniger eifrigen Blogger erstellt. Wollt ihr wissen, wie mein Blogjahr 2012 war? Hier die harten Fakten:

Die WordPress.com-Statistik-Elfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2012 an.

Hier ist ein Auszug:

600 Personen haben 2012 den Gipfel des Mount Everest erreicht. Dieser Blog hat 2012 über 11.000 Aufrufe bekommen. Hätte jede Person, die den Gipfel des Mount Everest erreicht hat, diesen Blog aufgerufen, würde es 18 Jahre dauern, um so viele Aufrufe zu erhalten.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

(88 Wörter)

 
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Verfasst von - 31. Dezember 2012 in Uncategorized

 

Auf die Ohren: Französische Podcasts II

Wie versprochen, hier meine liebsten Neuzugänge in meiner Playlist französischer Podcasts aus der Welt der Medizin und der Wissenschaft:

Avec ou sans rendez vous ist ein einstündiger Podcast des Radiosenders France Culture zu medizinischen Themen, die im Gespräch mit einem Experten ausführlich erörtert werden. Interessant und anspruchsvoll, im Moment wird dort allerdings offenbar eine Sendepause eingelegt. Bis es weitergeht, kann man sich ja durch die Archive hören.

Der Podcast Info Sciences liefert knapp 5-minütige Informationshäppchen zu aktuellen Wissenschaftsthemen. Schön abwechslungsreich!

La recherche à l’ULB berichtet in rund 10 Minuten jeweils von aktuellen Forschungen an der Université Libre de Bruxelles, dabei kommen die jeweiligen Forscher im Interview selbst zu Wort. Danke an Françoise Bodénez für diesen Hinweis!

La tête au carré ist ein knapp einstündiger Podcast von Radio France Inter, in dem wissenschaftliche Themen im Gespräch mit verschiedenen Experten behandelt werden. Alle paar Wochen werden auch in einer Gesprächsrunde verschiedene aktuelle Themen gemeinsam und teilweise recht kontrovers erörtert. Höre ich sehr gern, da es häufig um Biologie geht.

Auch Révolutions médicales ist ein Podcast von France Culture, in dem eine Stunde lang ein Experte zu einem aktuellen medizinischen Thema zu Wort kommt.

Bei Radio France International habe ich ebenfalls noch zwei Lieblings-Podcasts gefunden: Die Chroniques Sciences sind 2,5-minütige Features zu aktuellen Wissenschaftsthemen, bei Priorité Santé geht es in halbstündigen Beiträgen um verschiedene Gesundheitsthemen. Das Besondere an dieser Sendung sind die Anrufer aus der gesamten französischsprachigen Welt, überwiegend aus Afrika. Meist kommt auch ein entsprechender Experte aus einem afrikanischen Land zu Wort, sehr interessant. Wo sonst erfährt man schon etwas über den Tabakkonsum in Burkina Faso oder die Lage der Psychiatrie im Senegal?

Wer weder Japanisch noch Französisch kann, darf sich auf die nächsten beiden Artikel freuen, in denen ich meine englischen und deutschen Podcast-Neuentdeckungen vorstellen werde.

(294 Wörter)

 

2011 in diesem Blog

Mein Blogjahr in Zahlen. Hübsch aufbereitet, findet ihr nicht?

Die WordPress.com Statistikelfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2011 an.

Hier ist eine Zusammenfassung:

Ein New York City U-Bahnzug faßt 1,200 Menschen. Dieses Blog wurde in 2011 etwa 4.900 mal besucht. Um die gleiche Anzahl von Personen mit einem New York City U-Bahnzug zu befördern wären etwa 4 Fahrten nötig.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

 
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Verfasst von - 1. Januar 2012 in Uncategorized

 

„Du machst den Markt kaputt!“

Es gibt nur wenige Themen, bei denen Übersetzer sich einerseits so zieren, konkret zu werden, andererseits aber eine so explizite Meinung haben wie beim Thema Preise. Groß ist die Empörung, wenn wieder irgendwo ein Job für 2 Cent pro Wort angeboten wird. Noch größer wird sie ob der unweigerlichen Feststellung, dass sich auch zu diesen Dumpingpreisen jemand finden wird, der es macht. „Diese unsolidarischen Billigheimer! Die machen doch den Markt kaput!“, heißt es dann. Auch bei Übersetzerstammtischen wird dem Neuling, der gerade erst eingestiegen ist und am unteren Ende der Skala anfängt, weil es zu diesen Preisen natürlich auch immer Arbeit gibt, gerne um die Ohren gehauen: „Bist du denn verrückt? Du kannst doch nicht für solche Preise arbeiten, du machst doch den Markt kaputt!“

Ich gebe zu, genau so habe ich auch jahrelang eine befreundete Lektorin bearbeitet, die sich in meinen Augen weit unter Wert verkauft. Inzwischen sehe ich das allerdings etwas differenzierter. Ich denke nämlich, es gibt ihn gar nicht, den einen Markt. Oder sagen wir, er besteht aus vielen Segmenten, die sich teilweise zwar überlappen, teilweise aber auch gar nichts miteinander zu tun haben. Ich konkurriere nicht mit Freizeitübersetzern (oder was auch immer Menschen dazu bewegt, für ein Taschengeld zu arbeiten) und ich arbeite nicht mit Agenturen zusammen, die ihren Kunden entweder nicht den wahren Wert ihrer verkauften Leistung verständlich machen können oder aber eine unverschämt hohe Marge einbehalten. Es gibt nämlich durchaus Kunden – auch Agenturen! –, die ihre Übersetzer vernünftig bezahlen, wie Kollege Kevin Lossner hier so treffend beschrieb.

Natürlich bin ich auch der Meinung, wer gute Arbeit leistet, soll vernünftige Preise dafür verlangen. Das ist er seiner Selbstachtung schuldig. Aber meinen Markt macht mir damit niemand kaputt – höchstens ich selbst. Und ich werde mich hüten!

(291 Wörter)

 
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Verfasst von - 3. Juni 2011 in Übersetzerinnenalltag, Uncategorized

 

Warum „300 words“?

Labern konnte ich schon immer. Schreiben auch. Ausufernd schreiben am allerbesten. In der Schule hatte ich nie Probleme, bei meinen Aufsätzen auf die Mindestwortzahl zu kommen, egal in welcher Sprache. Eher blieb mir oft nicht genügend Zeit, alles, was ich zu sagen gehabt hätte, in der vorgegebenen Zeit zu Papier zu bringen. Ich füllte in kurzer Zeit dicke Tagebücher, schrieb ellenlange Briefe, hatte immer Schreibschwielen an Mittel- und kleinem Finger. (Kennt jemand heutzutage noch Schreibschwielen?)

Beim Übersetzen ist ein großer Wortschatz und die Fähigkeit, sich auszudrücken, natürlich von Vorteil. Ab und zu ist eine gewisse Wortfülle aber auch ein Zeichen von – Faulheit. Jawohl. Zumindest bei mir habe ich das festgestellt. Manchmal ist es nämlich einfacher und weniger anstrengend, einen gesuchten Begriff oder Sachverhalt zu umschreiben, zu paraphrasieren, als eine kurze, knackige Formulierung oder den richtigen, den passenden Begriff zu finden. Viele Übersetzungen, auch viele meiner Übersetzungen, würden davon profitieren, wenn man sie schärfte, ihnen das Gelaber herausschnitte und nur das Wichtige drinließe.

Und so entstand die Idee zu diesem Blog. Hier will ich über Themen schreiben, die ich interessant finde – voraussichtlich eher über Berufliches, aber wer weiß –, und für alle Einträge soll eine Regel gelten: Sie dürfen nicht länger als 300 Wörter sein. Als Übung, auf den Punkt zu kommen, ohne viel zu labern.

(217 Wörter)

 
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Verfasst von - 23. Juli 2010 in Uncategorized